Jakobiten Bewegung und Aufstände
Adrachin:
Was ist über die jakobiter bekannt?
LiquidGPT:
Die Jakobiten waren Anhänger einer politischen Bewegung, die sich im 17. und 18. Jahrhundert in Großbritannien und Irland formierte. Ihr Ziel war es, die Stuart-Dynastie auf den britischen Thron zurückzubringen, nachdem diese durch die Glorious Revolution von 1688 abgesetzt worden war. Der Name “Jakobiten” leitet sich vom lateinischen Namen “Jacobus” (James) ab und bezieht sich auf König James II. von England und VII. von Schottland, der 1688 ins Exil gezwungen wurde.
Hier sind einige wichtige Punkte über die Jakobiten:
1. Hintergrund der Bewegung
- Glorious Revolution (1688): Die Jakobiten entstanden als Reaktion auf die Absetzung von James II., einem katholischen König, der durch seinen protestantischen Schwiegersohn Wilhelm von Oranien ersetzt wurde. Wilhelm und seine Frau Maria II. (Tochter von James II.) übernahmen den Thron. Die Jakobiten sahen dies als illegitim an.
- Religiöser Konflikt: Ein wesentlicher Aspekt der jakobitischen Bewegung war der konfessionelle Konflikt. James II. war Katholik, und viele seiner Anhänger, besonders in Irland und Schottland, waren ebenfalls Katholiken. Die Unterstützung für die Jakobiten war besonders stark in katholischen und keltischen Regionen.
2. Schottische Aufstände
Die Jakobiten führten mehrere bedeutende Aufstände, insbesondere in Schottland, um die Stuarts zurück an die Macht zu bringen:
- Jakobitenaufstand von 1715: Dieser Aufstand erfolgte nach dem Tod von Königin Anne (1702-1714), der letzten protestantischen Stuart auf dem Thron. James Francis Edward Stuart, der Sohn von James II. (auch “The Old Pretender” genannt), versuchte, den Thron zu erobern, doch der Aufstand scheiterte.
- Jakobitenaufstand von 1745: Dieser Aufstand war der berühmteste Versuch, die Stuarts zurückzubringen. Er wurde von Charles Edward Stuart, bekannt als „Bonnie Prince Charlie“ (dem Enkel von James II.), angeführt. Die Jakobiten marschierten bis nach Derby in England, wurden jedoch in der Schlacht von Culloden 1746 entscheidend geschlagen. Dies war das Ende der jakobitischen Bewegung als ernsthafte Bedrohung.
3. Schlacht von Culloden (1746)
- Die Schlacht von Culloden in der Nähe von Inverness in den schottischen Highlands war das letzte Gefecht des Jakobitenaufstands von 1745. Die jakobitischen Truppen, die hauptsächlich aus Highland-Clans bestanden, wurden von den Regierungstruppen unter dem Herzog von Cumberland vernichtend geschlagen. Dies führte zum endgültigen Ende der jakobitischen Hoffnungen auf eine Rückkehr der Stuarts.
- Nach der Schlacht folgte eine brutale Repression der schottischen Highlands, einschließlich der Auflösung der Clansysteme und des Verbots traditioneller schottischer Kleidung (wie des Kilts).
4. Kulturelle und Politische Auswirkungen
- Die Jakobitenaufstände hinterließen tiefe Spuren in der britischen Geschichte und Kultur. Viele traditionelle schottische Lieder und Legenden wurden von der jakobitischen Sache inspiriert, und die Romantisierung der Highlands wurde in den folgenden Jahrhunderten populär.
- Politisch führte der Niedergang der Jakobiten zur Stärkung des britischen Staates, zur Zentralisierung der Macht und zur Konsolidierung des protestantischen Erbes in Großbritannien. Der Act of Union 1707, der Schottland und England vereinte, wurde teilweise durch die Angst vor weiteren jakobitischen Aufständen motiviert.
5. Nachwirkungen
Nach dem Scheitern des Aufstands von 1745 verblasste die jakobitische Bewegung. Charles Edward Stuart starb 1788 im Exil, ohne Erben, und das Haus Stuart endete in der direkten männlichen Linie. Dennoch blieb die Erinnerung an die Jakobiten in Teilen der schottischen Kultur lebendig.
Zusammengefasst war die jakobitische Bewegung eine bedeutende politische Kraft, die stark von religiösen und dynastischen Konflikten geprägt war. Ihre Niederlage markierte das Ende des Katholizismus als ernsthafte politische Kraft in Großbritannien und den endgültigen Triumph des protestantischen britischen Staates.
Adrachin:
Gab es irgend eine Verbindung mit Frankreich?
LiquidGPT:
Ja, es gab eine enge und bedeutende Verbindung zwischen den Jakobiten und Frankreich. Die französische Monarchie spielte eine wichtige Rolle in der Unterstützung der jakobitischen Sache, hauptsächlich aufgrund der politischen Rivalität zwischen Frankreich und Großbritannien. Diese Verbindung war Teil der breiteren geopolitischen Spannungen zwischen den beiden Mächten, die sich in zahlreichen Kriegen und Konflikten äußerten.
Hier sind die wichtigsten Aspekte dieser Verbindung:
1. Exil von James II. in Frankreich
- Nach der Glorious Revolution von 1688 floh James II. nach Frankreich, wo er von König Ludwig XIV. aufgenommen und unterstützt wurde. Ludwig XIV. gewährte James II. und seiner Familie Exil in Frankreich und stellte ihm Schloss Saint-Germain-en-Laye zur Verfügung.
- Für Ludwig XIV. war die Unterstützung von James II. nicht nur eine Frage der Loyalität zu einem katholischen Verbündeten, sondern auch ein Mittel, um Großbritannien zu destabilisieren und seine eigene Position in Europa zu stärken. Frankreich und Großbritannien waren oft in Konflikte verwickelt, und die Unterstützung der jakobitischen Sache bot eine Gelegenheit, England innenpolitisch zu schwächen.
2. Französische Unterstützung für die Jakobitenaufstände
- Militärische Unterstützung: Frankreich unterstützte die jakobitischen Aufstände mit Ressourcen, Geld und in einigen Fällen mit Truppen. Insbesondere der Jakobitenaufstand von 1715 und der von 1745 erhielten direkte und indirekte Hilfe aus Frankreich.
- 1708 versuchte James Francis Edward Stuart (der “Old Pretender”) mit französischer Unterstützung, in Schottland zu landen, um einen Aufstand gegen die britische Krone anzuführen. Der Versuch scheiterte jedoch aufgrund schlechter Wetterbedingungen und der britischen Marine, die die Landung verhinderte.
- Im Vorfeld des Jakobitenaufstands von 1745 unterstützte Frankreich den Enkel von James II., Charles Edward Stuart (Bonnie Prince Charlie), indem sie Waffen, Geld und logistisches Wissen bereitstellten. Frankreich sah diesen Aufstand als Gelegenheit, Großbritannien während des Österreichischen Erbfolgekriegs zu schwächen.
3. Jakobiten und der Österreichische Erbfolgekrieg
- Der Jakobitenaufstand von 1745 fiel in eine Zeit, in der Großbritannien und Frankreich im Rahmen des Österreichischen Erbfolgekriegs (1740-1748) gegeneinander kämpften. Frankreich hatte ein strategisches Interesse daran, England durch interne Konflikte wie den jakobitischen Aufstand abzulenken.
- Es wurde ein gemeinsamer Plan zwischen den Jakobiten und den Franzosen ausgearbeitet, um eine jakobitische Invasion in Großbritannien zu unterstützen. Die Franzosen planten eine Invasion in Südengland, die parallel zu den jakobitischen Truppen in Schottland stattfinden sollte. Doch auch hier scheiterten die Pläne größtenteils an logistischen Problemen und dem Eingreifen der britischen Marine.
4. Politische und diplomatische Unterstützung
- Frankreich unterstützte nicht nur militärisch, sondern auch diplomatisch die jakobitische Sache. Die jakobitischen Könige James II. und später James Francis Edward Stuart lebten in Frankreich und pflegten enge Beziehungen zum französischen Hof. Ludwig XIV. erkannte James Francis Edward Stuart offiziell als rechtmäßigen König von England, Schottland und Irland an, was zu erheblichen Spannungen mit der britischen Krone führte.
- Nach dem Tod von Ludwig XIV. 1715 blieb die französische Unterstützung für die Jakobiten bestehen, obwohl sie unter seinen Nachfolgern weniger stark wurde. Die Verbindung zur jakobitischen Sache war jedoch weiterhin ein Instrument der französischen Außenpolitik, um Großbritannien zu schwächen.
5. Das Ende der Unterstützung nach 1746
- Nach der entscheidenden Niederlage der Jakobiten in der Schlacht von Culloden 1746 schwand das französische Interesse an der jakobitischen Bewegung erheblich. Die Niederlage markierte das Ende der realistischen Aussicht auf eine Wiederherstellung der Stuarts auf dem britischen Thron.
- Auch Frankreich wandte sich zunehmend anderen politischen und militärischen Zielen zu, insbesondere im Kontext der europäischen Machtkämpfe, und sah in der Unterstützung der Jakobiten keine effektive Strategie mehr.
6. Spätere Jahre der Jakobiten im Exil
- Nach der Niederlage von 1746 zog sich Charles Edward Stuart nach Frankreich zurück, wo er jedoch weniger Unterstützung erhielt. Nach dem Vertrag von Aix-la-Chapelle (1748), der den Österreichischen Erbfolgekrieg beendete, musste er Frankreich sogar verlassen, da die Briten als Bedingung des Friedens den Ausschluss der Jakobiten aus Frankreich verlangten.
- Charles Edward Stuart und sein Vater James lebten weiterhin im Exil in verschiedenen europäischen Ländern, wobei ihre politische Bedeutung stetig abnahm.
Fazit:
Die Verbindung der Jakobiten mit Frankreich war eine Schlüsselkomponente ihrer Bewegung. Frankreich nutzte die jakobitische Sache als politisches Instrument, um Großbritannien zu schwächen, vor allem während Zeiten militärischer Konflikte. Diese Unterstützung erwies sich jedoch letztlich als unzureichend, um die Jakobiten erfolgreich an die Macht zurückzubringen, und nach der Niederlage von Culloden hörte die französische Unterstützung für die Bewegung weitgehend auf.